Wertloser Strom
Wertlos, nein – negativer Wert: minus 23 Ct./kWh
Strom ist unser 5.-wichtigstes Lebenselixier nach Atemluft, Wasser gegen Verdursten, Nahrung gegen Verhungern und Wärme gegen Erfrieren (in mittleren und höheren Breitengraden).
Sowas lebenswichtiges ist praktisch unbezahlbar. Richtig. Trotzdem ist der Strom aus „Erneuerbarer“ Energie, pardon Fakepower für uns zunächst wertlos. Er kommt als Strommix, erzeugt von den unterschiedlichsten Kraftwerken (Hydro, Kohle, Kernkraft, Gas, sonstigen Dampfkraftwerken und eben den Fakepower-Stromerzeugern) aus der Steckdose mit den bekannten Spezifika. Wir bezahlen als private Verbraucher einen Preis pro kWh unabhängig von der Art der Erzeugung.
Allerdings wird viel Argumentationskunst auf einerseits die (unsinnige) Größe Jahreserzeugungsmengen und andererseits die irreführende Größe Preis (u.U. gleichzusetzen mit Wert) seitens der Energiewende-Protagonisten. Und auch unsere Freunde gestehen diesem Fakepower-Strom einen wenn auch reduzierten positiven Wert zu.
Das ist fundamental falsch. Der volkswirtschaftliche Wert ist minus 21 Cent/kWh.
Mit jeder erzeugten kWh Fakepower wenden wir zusätzliche 21 Cent auf, die wir nicht aufwenden würden, wenn wir den Strom mit einem der anderen Kraftwerkstypen erzeugen würden. Wieso?
Im Bild rechts zeigt die blaue Kurve die volkswirtschaftlichen Gesamt-Kosten der deutschen Stromversorgung bis 2020 (seit 1990) im Ist und die NAEB-Hochrechnung von 2020 bis 2030.
In dem Zeitfenster 2000 – 2020 war der Gesamtverbrauch der privaten und gewerblich/industriellen Verbraucher ziemlich konstant um die 500 TWh (Terawattstunden) p.a. (Brutto ca. 550-600). Auch die Beschaffungskosten für Energie (Kohle, Gas, Öl) blieben weitgehend konstant.
Der Infrastruktur-Ausbau-Ausbau (Nord-Süd-Trassen) ist noch nicht erfolgt, also auch nicht Kostenwirksam.
Jahr | EEG | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Verbrauch netto (TWh) | 501 | 534 | 541 | 525 | 530 |
konventionelle Erzg. (TWh) | 515 | 582 | 554 | 485 | 390 |
FP brutto (TWh) | 16 | 43 | 85 | 169 | 230 |
EEG Zusch. 1/100 Ct./kWh | 20 | 70 | 200 | 620 | 780 |
FP-Kosten 100 Mio. EUR | 10 | 50 | 140 | 260 | 300 |
Kost. VWL ges. Mrd. € | 41,2 | 60,2 | 75,9 | 90,0 | 104,9 |
Die einzig wirkliche große Veränderung in der Stromversorgung ist die Zunahme der Fakepower-Erzeugung von gering über Null auf ca. 230 TWh in 2020, die allerdings auch die Menge konventionellen Stromes reduzierte und damlt gleichzeitig die Fixkosten je kWh wegen der reduzierten Auslastung erhöhte.
Weiterhin ist zu beachten, dass diese Entwicklung einen politischen Maßnahmenkranz mit sich brachte, der ausschließlich dem Zweck diente, den Einsatz der Fakepower zu forcieren und dabei Kosten-Kosmetik zu betreiben, indem man die konventionelle Stromerzeugung mit zusätzlichen Abgaben belegte.
Alle Kostenveränderungen sind also letztlich durch die politische Fakepower-Entscheidung bedingt. Somit sind die Kosten auch der Fakepower zuzuordnen.
Die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten stiegen bis 2020 auf einen Betrag von 104,9 Mrd. EUR, also um 57,3 Mrd. EUR unter Außerachtlassung der Mehrkosten im Kraftwerks-Erzeugungsbereich.
Wie teilen sich diese 57,3 Mrd. EUR (Mehr-Kosten) nun auf? Der größte Block sind die Fakepower-Strom-Lieferentgelte (EEG), die rund 35 Mrd. EUR ausmachen. Der nächste größere Brocken von rund 5 Mrd. EUR sind die erhöhten Netzkosten für Strecken-Ausbau, Redispatch, und Lastabwurf. Und dann kommt der Kleinkram: KWKG-Umlage und Offshore-Netz. Dann kommt noch die Stromsteuer, die man auch der Fakepower anlasten kann, weil sie ja begründet wurde mit dem Spar-Anreiz, weil man Fakepower nicht immer bekommen kann.
Damit ergibt sich dann der theoretische (nicht der reale volkswirtschaftliche) Wert einer KWh Fakepower zu -25 Cent, verglichen mit einem Wert (=Kosten) von ca. 5 Ct. für eine KWh Kraftwerkstrom (Vollkosten – Brennstoff + Fixkosten).
Man kann das auch so formulieren: Fakepower produzieren ist wie Geld verbrennen. 1 kWh Fakepower erzeugen entspricht 25 Cent verbrennen, einen Wert oder Nutzen hat die kWh nicht. Natürlich wird die kWh gebraucht; wenn nicht als Fakepower kWh sondern als konventionelle kWh im (vorhandenen) Kraftwerk erzeugt, würden all die Mehrkosten im Zusammenhang mit Fakepower (sofern auch die Gesetze zurückabgewickelt sind, entfallen und es würden die Brennstoffkosten von ca. 2 Ct./kWh anzusetzen sein. Damit würden die 25 Cent entfallen, so dass der negative Wert der Fakepower-kWh 23 Cent ist. Diese 23 Cent in Summe also rund 57,3 Milliarden, könnte Deutschland, d.h. jeder Bürger für sich, für sinnhaltige Aufgaben verwenden.