Kohle oder Gas

Kohle oder Gas als Grundlast-Strom

Szenario Öffentliche Meinung und politischen Entscheidungssituation nach 2020

Die letzten Kernkraftwerke sind vom Netz. Exorbitante Steigerungen bei CO2- und Kohle-Kosten bewirken einen Run auf die Ausstiegsprogramme (Abschaltausschreibungen und KWKG20). Die Öffentlichkeit hat das Thema Blackout aufgegriffen, das aber maßlos überbewertet wird – tatsächlich wird es in naher Zukunft rollierende Abschaltungen geben. Rattenfänger bieten mit obskuren Techniken Blackout-Unterstützungen an – KENFM z.B. bewirbt ein Mini-Voltaik-Panel unter dem Motto „Sonnenstrom weiter nutzen ohne Netz“ und hat dabei nur das Smartphone im Focus.
Die etablierten Medien halten sich dezent zurück bei der Problem-Definition.
Eine andere Truppe – NUKLEARIA fischt unter dem Motto im Trüben: CO2 frei werden – Kernkraft vorantreiben ohne dabei zu berücksichtigen, dass sogar in dem riesigen Land China mal gerade 50 GW Kernkraft in 25 Jahren, im Jahr 2020 aber allein 40 GW Kohlekraftwerks-Kapazität installiert wurde.
Trotz bestehenden Beschlusses die Kohlekraftwerke abzuschalten muss analysiert werden, was überhaupt getan werden kann, nachdem einerseits der Effekt Dunkelflaute Garant für längerdauernden Blackout sein wird, weil weder die noch verbliebenen 4,5 GW Kernkraft-Kapazität noch der Import von Strom das Problem lösen können. Biomasse-KW als Spielkram ausschließend bleibt abzuwägen:

Abschaltbeschluß Kohlekraftwerke rückgängig machen
oder  40 GW Gas (GUD) – Kraftwerkskapazität bis 2030 installieren

Die großen Betreiber der Kohlekraftwerke haben den Abschaltbeschluss praktisch widerstandslos hingenommen. Ursache mag der massive öffentliche Druck auf die Kohle-KW als „Dinosaurier“, Dreckschleudern, Klima-Schädlinge sein.
Es mag auch sein, dass man meint mit Fakepower mehr verdienen zu können. Hilfestellung von den fünfen ist wohl beim Kampf um die Rettung von deren Kraftwerken nicht zu erwarten
Ausserdem ist das ein Rennen gegen die Zeit, denn das Abbruch-Unternehmen Hagedorn will mit dem Sprengen der Kühltürme das große Geld verdienen. In 2 Jahren wird sich die Frage nicht mehr stellen!
Tatsächlich spricht Minister Habeck in seinen Verlängerungsplänen immer nur von Quartalen oder Halbjahren.
Für eine fundierte Stromversorgungspolitik aber müsste man in Jahrzehneten planen.
Es kann in Deutschland nur im Chaos Ende.
Verstärkt wird diese Entwicklung durch den Ausfall von CH4 (Methan) als Rohstoff für die Grundstoff-Industrie. Wir behaupten, dass die chemische Grundstoff-Industrie bereits 2022 eine Rückgang um 50% im Volumen erlitt, weil die Produktion nicht mehr wirtschaftlich darstellbar ist. Covestro hat für 2022 bereist eine Verlust von vielen 100 Millionen EUR nach einem Gewinn noch von mehr als 1 Milliarde EUT angekündigt. Mit Angst und Bange schauen alle auf BASF, den Pacemaker.

5 große Betreiber

Was wäre überhaupt ein möglicher Vorgehens-Ansatz?

Umweltverbände wurden bereits aufmerksam auf die zu erwartenden Auswirkungen des KWKG20. Diese mit dem Mentekel „Waldende in 22 Jahren“ ins Boot zu nehmen gepaart mit den 7 Fragen zu Nord Stream 2 lassen den Versuch nicht von vornherein als hoffnungslos erscheinen.

Nord Stream 2 ist fertig gestellt, 1 Röhre wieder zerstört, Nordstream 1 ist zerstört, Russland liefert kein Erdgas mehr. Die weltweiten geringen LNG (Flüssiggas) Mengen sind unbezahlbar als Ersatz für das Russen-Gas. Das bedeutet wenn auch anders als von uns gedacht das Ende der Energiewende. Kohlekraftwerke können nicht sinnvoll als komplementäre Kraftwerke zu Fakepower arbeiten. Nicht nur die Eneregiewende sondern die gesamte deutsche Strfomversorgung steckt in einer fundamentalen Krise und weder Medien noch die Politiker haben das in der vollen Tragweite begriffen.
In Konsequenz steigen die Strompreise ins unermessliche. Selbst mit Strompreisbremse liegen in 2023 die Stadtwerke bei einem Durchschnittspreis von 45 Ct./kWh. Daraus werden sich unvorstellbare Verwerfungen der zukünftigen Ausrichtung von Energieversorgungskonzeption ergeben. Das NAEB-Apokalypse – oben rechts auf der Seite – als Alptraum-Idee 2014 von Götz Wiedenroth erdacht, wird Realität.

● Russland war ein zuverlässiger Partner, jetzt stehen wir vor dem Nichts.
● die LNG-Verstromung wird etwa 5x teuer sein als Kohle-
● nicht nur Kohle für Verstromung muss substituiert
● die westlichen Liefermengen nach DE (NL, N, UK) werden weiter zurückgehen
● welcher Investor soll die Gaskraftwerke bauen (siehe Risiko der Kohle-KW)
● werden die Genehmigungen gegen die Greta-Hüpfer durchsetzbar sein.

Tatsächlich ist diese Variante derzeit überhaupt nicht in der Diskussion, weil ein erheblicher Anteil der Kraftwerke der 5 großen Betreiber derzeit den Weg KWKG20 gehen will. Dort ist eine sichere Rendite zu erwarten.
Man kann natürlich spekulieren, dass die Politik das KWKG20 benutzt, den Kohlekraftwerksbetreibern einen geräuschlosen Weg zum Schaffot zu bereiten und dann, wenn der Kühlturm erst mal gesprengt ist und die Umweltschutz-Organisationen den Braten Waldende gerochen haben und die Genehmigungsverfahren nicht vorankommen oder absterben, die Betreiber doch den Alternativ-Pfad Gaskraftwerke beschreiten.
Überlagert wird die vielschichtige Vorschriften- und Interessenlage noch durch H2 – Wasserstoffwirtschaft!

Welche Möglichkeiten hat die BNetzA und welche Rolle spielt sie?

Sie kann keinerlei technische Lenkungsfunktion bei Investitions-Entscheidungen wahrnehmen sondern lediglich die Abschaltung der vorhandenen Anlagen unbegrenzt verhindern. Die Erfahrung mit Verfassungsschutz Präsident Maaßen zeigt allerdings, dass die Politik personalpolitische Entscheidungen trifft, um ihre Ansätze durchzusetzen. Das wird dem BNetzA-Präsidenten ein deutlicher Hinweis sein. Allerdings ist wohl keine Gratwanderung möglich. Blackout bleibt Blackout. Und außerdem werden die Regelzonenbetreiber in die Schusslinie geraten. Deshalb wird eine Blackout-Katastrophen-Serie sehr schnell das Blatt wenden.

In dieser Spekulation sind GuD unterstellt statt reine Turbinen.

(wie im Bild) Der Wirkungsgrad-Vorteil von 25-30% wird bei den inzwischen exponentiell steigenden CO2-Steuern dem Turbinen-Ansatz den Garaus machen, wenn nicht neue Gesetzes-Vorschriften sie erzwingen.

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